Wie die vorangegangenen Jahre auch möchten wir gern über unsere Arbeit in der Selbsthilfegruppe berichten.
Nun macht es sich bemerkbar, dass zwei Jahre intensive Öffentlichkeitsarbeit auch Früchte tragen kann. Wir freuen uns weit über die Stadtgrenze Löbau bekannt zu sein, unter anderem unterhalten wir enge Kontakte zum Klinikum Görlitz, treffen uns mehrmals im Jahr mit Vertretern des Tagestreffs „ALKANTI“ aus Görlitz, haben zur Gründung und Neuformierung einer SHG im nahen Reichenbach mitwirken können. Diese neue Gruppe wird in Kürze, eventuell schon im März 2008, mit in den Landesverband der Freundeskreise aufgenommen werden.
Nicht zu vergessen sind die einmal im Quartal stattfindenden Treffen der Gruppenleiter zum Erfahrungsaustausch, wo alle gleichermaßen von den erarbeiteten Ergebnissen profitieren.
Was kennzeichnet unsere Arbeit besonders, welche Aktivitäten sind hervorzuheben?
Nun, Höhepunkt für alle aus der SHG war der gemeinsame Projekttag mit der AOK – Geschäftsstelle im Rahmen der 2007 stattgefundenen Suchtwoche mit dem Themenschwerpunkt: „Alkohol – Verantwortung setzt die Grenze“ am 15.06.07, desweiteren stellte sich unsere Gruppe zum traditionellen Truckerfest in Niedercunnersdorf am 17.05.07 vor, auch um auf die Gefahren „Alkohol – Straßenverkehr“ aufmerksam zu machen.
Zur Öffentlichkeitsarbeit rechnen wir auch die Gruppenvostellungen in der Fachklinik Großschweidnitz, die mittlerweile bei der jährlichen Planung mit berücksichtigt werden. Hilfreich ist hier eine Art „Wanderausstellung“, die durch Mitglieder unserer Gruppe gefertigt wurde. Auf Bild‑ und Textdokumenten präsentieren wir unsere Arbeit und Aktivitäten. So fällt beiden Seiten der Einstieg in ein Gespräch über die Sucht sehr viel leichter. Das rege Interesse der dort stationierten Patienten machte es deutlich, wie wichtig es ist, auch im Anschluss an eine Entwöhnungsbehandlung den Weg zu der einen oder anderen SHG zu finden, so dass die Betroffenen nicht allein dastehen. In solchen Gesprächsrunden können wir unsere eigenen Erfahrungen einbringen und zum Nachdenken anregen. Das bestärkt uns, dort an der Stelle unbedingt weiterzumachen.
Unsere eigenen Gruppenstunden wollen und sollen natürlich auch lebensnah gestaltet sein, dazu haben wir aus der Tradition der letzten Jahre heraus wieder interessante Gesprächsthemen von fachkundigen Referenten vortragen lassen:
- 22.03.07 – Herr Herrmann vom Arbeitslosenkreisverband
- 07.06.07 – Pfarrer Huth, aus Interesse an unserer SHG und Vorbereitung Truckerfest
- 30.08.07 – Herr Rohr vom Bürgerhaus Löbau → Offene Fragen zu Hartz Ⅳ
- 11.10.07 – Frau Kirchhoff (Polizei Görlitz) → Drogenproblematik/- sucht
- 01.11.07 – Herr Lier (Man-Power-Personaldienstleister) → alles zu Zeitarbeit
Unterstützung fanden wir auch beim Landesverband der Freundeskreise Sachsen, dem wir als Gruppe angehören. Dies wiederum machte es uns möglich, die angebotenen Fortbildungen, Seminare und Infoveranstaltungen zu besuchen und natürlich Rat und Hilfe bei der einen oder anderen Frage zu erhalten. Bei dem vermitteltem Wissen werden viele Bereiche abgedeckt, die eine gut funktionierende Gruppenarbeit erst möglich macht, so z.B. Gruppenleiter –, Jugend‑, Frauen‑ und Männerseminare.
Obwohl alle bei uns in der Gruppe wissen warum es wichtig ist eine SHG zu besuchen, dreht sich natürlich nicht alles nur um die Thematik Alkohol und die damit verbundenen Facetten. Nein, auch der Gemeinschaftssinn zeichnet sich dadurch aus, wie wir gemeinsam auch außerhalb der Gruppengespräche miteinander umgehen. Angefangen von Wanderungen in die nähere Umgebung(z.B. Stadtführung Bautzen) oder im Zittauer Gebirge(Lückendorf-Scharfenstein-Oybin-Lückendorf);(Lauschegipfel), um nur zwei genannt zu haben. Sportliche Aktivitäten werden um die Bereiche Kegeln und erste Reitstunden erweitert, zur geistigen Erfrischung zählen Denk‑ und Knobelaufgaben, z.B. Schach oder die in Apotheken erhältlichen KOPFfit‑ Broschüren.
Zusammenfassend können wir feststellen, dass der seit Januar 2006 eingeschlagene Weg für die gesamte Gruppe in Bezug auf Beständigkeit und Wachstum erfolgreich verlaufen ist und die Gruppenarbeit in diesem Sinne auch weitergeführt wird. Mittlerweile ist die Gruppenstärke auf zwölf ständige Mitglieder angewachsen, zwischen 5 – 7 Personen besuchen uns sporadisch.
Wir möchten mit diesem sehr kurzen Abriss unserer Arbeit nicht die vergessen, die diese erst durch ihre Unterstützung möglich machen. Die nachfolgende, sicher nicht vollständige, Aufzählung stellt keine Wertigkeit dar!
- CVJM Löbau e.V. – für die Bereitstellung der Räumlichkeiten
- LRA Löbau – Zittau (Gesundheitsamt)
- Krankenkassen
- Suchtberatungsstelle Löbau
- Fachklinik Großschweidnitz
- Und viele andere !!
Herzlichen Dank
Holger Köpp — Gruppenleiter Löbau, 15.01.2008